Der Austausch über die Regelblutung ist allerdings essentiell, wenn man erreichen möchte, dass jede Frau Zugang zu Menstruationsprodukten erhält.
So haben es vor allem obdach- und wohnungslose Frauen viel schwerer, sich um ihre Monatshygiene zu kümmern. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe gibt an, dass ca. 100.000 Frauen in Deutschland wohnungslos sind. Nach Schätzungen der Caritas leben allein in Berlin momentan etwa 2500 Frauen unter prekären Bedingungen auf der Straße. Tendenz steigend. Viele dieser Frauen befinden sich im gebärfähigen Alter und haben keinen oder nur einen sehr erschwerten Zugang zu Menstruationsprodukten.
Dies liegt vorrangig daran, dass soziale Einrichtungen bei der Bereitstellung von Hygieneartikeln zum größten Teil auf Spenden angewiesen sind. Vor allem Binden und Slipeinlagen werden dringend benötigt. Diese Verhältnisse wollen wir nicht länger hinnehmen und möchten daher mit eurer Hilfe etwas ändern.
Unsere Vision ist eine Gesellschaft, die sich für das Wohlergehen und die Bedürfnisse der Mitmenschen engagiert. Das heißt auch sich für einen gleichberechtigten Zugang zu essentiellen Produkten einzusetzen.
Nach Artikel 11 ( Abs. 1) des UN-Sozialpaktes hat jeder Mensch einen Anspruch auf die Gewährleistung eines angemessenen Lebensstandards. Der Zugang zu Menstruationsprodukten gehört unserer Meinung nach dazu. Daher haben wir Social Period ins Leben gerufen.
Hierfür sollen Spenderboxen im öffentlichen Raum, beispielsweise im Eingangsbereich von Drogeriemärkten, Sport- und Bildungseinrichtungen aufgestellt werden. Durch die Verteilung von Spenderboxen an hochfrequentierten Standorten haben alle die Möglichkeit Hygieneartikel zu spenden.
Die gespendeten Produkte werden anschließend an Tagesstätten, Notunterkünfte und andere Anlaufstellen weitergeleitet, wo sie obdach- und wohnungslosen Frauen kostenfrei zur Verfügung stehen.
Nach unserem Studium in Berlin und Hamburg galt es das Gelernte in die Praxis umsetzen und einen kreativen Lösungsansatz für das Problem der “period poverty” zu finden, das uns sehr am Herzen liegt. Während unserer ehrenamtlichen Tätigkeiten fiel uns auf, dass wohnungs- und obdachlosen Menschen mit weitaus mehr Herausforderungen zu kämpfen haben, als uns vorher bewusst war.
Im Zuge unserer Recherchen sprachen wir mit verschiedenen AkteurInnen (wohnungslose Frauen, Noteinrichtungen etc.), die uns den Mangel an Hygieneartikel bestätigten. Gemeinsam grübelten wir darüber wie man dieser Ungerechtigkeit entgegen wirken kann… und so entstand das Konzept von Social Period.
Zudem visieren wir weitere Partnerschaften und Kooperationen mit Institutionen, Unternehmen oder Personen an, die sich sozial engagieren möchten. Ziel ist es, ein Netzwerk aufzubauen, das uns gemeinsam erlaubt, eine gerechtere Verteilung essentieller Güter durchzusetzen.
Social Period widmet sich nicht nur dem materiellen Mangel von Menstruationsprodukten in dieser Gesellschaftsschicht, sondern versucht durch die Thematisierung der "period poverty" auf die prekären Lebensbedingungen von obdach- und wohnungslosen Frauen (und Männern) im Allgemeinen aufmerksam zu machen. Hierdurch erhoffen wir uns eine Welle der Solidarität, die nicht nur unserem Projekt zu Gute kommt, sondern die Menschen motiviert, sich mit den vielen weiteren Problemen, mit denen unter Stigmata leidende obdach- und wohnungslose Menschen jeden Tag konfrontiert sind, auseinanderzusetzen und entsprechend selbst aktiv zu werden.
Schreib uns eine Email um uns zu kontaktieren: hallo@socialperiod.org
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